Die Sudbury Schule Ammersee im Gespräch bei Lebenskraft TV: „Schule abgeschafft !“: Demokratie ist in Deutschland nicht immer gerne gesehen und hat inzwischen Seltenheitswert
Kontaktdaten des Studiogastes:
Sudbury Schule Ammersee
Hauptstr. 18
86934 Reichling/Ludenhausen
Tel.: +49.8194.99 88 910
www.sudbury-schule-ammersee.de
Was sind Sudbury Schulen?
Sudbury-Schulen sind freie-demokratische Schulen, die den Schülern konsequente Selbst-und Mitbestimmungsrechte zugestehen.
Benannt sind sie nach der Sudbury Valley School, die vor über 40 Jahren in Framingham (Massachusetts) gegründet wurde. „Sudbury“ ist der Name des Ortes, an dem diese Schule steht.
Heute existieren circa 50 Sudbury-Schulen weltweit. Die meisten von ihnen befinden sich in den USA, weitere in Kanada, Israel, Dänemark, Belgien, Brasilien, Deutschland, Schweiz, Holland und Japan. Nach neun Jahren aktiver Gründungsarbeit hat die erste Sudbury Schule im September 2014 in Bayern am Ammersee eröffnet.
In Sudbury-Schulen werden die Grundprinzipien unserer freiheitlich-demokratischen Gesellschaft konsequent verwirklicht. Das Recht auf selbstbestimmte Bildung gilt dort ohne Einschränkung auch für Kinder und Jugendliche. Neben der freien Selbstentfaltung wird es den Schülern ermöglicht, ihre Lernumgebung auf demokratische Weise zu gestalten. Demokratie ist hier kein Unterrichtsfach, sondern täglich gelebte Praxis.
An Sudbury-Schulen ist man überzeugt davon, dass Kinder und Jugendliche am effektivsten lernen, wenn sie über ihre Inhalte und ihr Lernen selbst bestimmen können. Kinder sind von Natur aus neugierig. Sie wollen lernen und die Welt, in der sie leben, begreifen und sich in ihr zurechtfinden. Freudebringendes Lernen braucht ein Umfeld, in welchem der Mensch frei von Angst und Druck seinen eigenen Interessen folgen kann, seine eigenen Wege geht, Erfahrungen sammelt und Fehler machen darf und dabei aus ihnen lernt.
In einer altersgemischten Umgebung (~4-19 Jahre) lernen die Schüler die meiste Zeit spontan, indem sie spielen, sich unterhalten oder anderen zusehen. Sie eignen sich Wissen an, indem sie lesen, forschen und experimentieren. Sie bilden Arbeitsgruppen, organisieren Projekte und sind vielfältig künstlerisch aktiv. Sie initiieren Unterrichtskurse, die entweder durch Mitarbeiter, Honorarkräfte oder durch kompetente Mitschüler geleitet werden.
Sie haben die Freiheit, ihre Arbeits- und Ruhephasen ihrem individuellen Rhythmus und Entwicklungsstand gemäß einzuteilen und kommen damit zu einem besonders effektiven und nachhaltigen Lernen. So entwickeln sie ihren eigenen Lehrplan. Die Mitarbeiter (Lernbegleiter) stehen ihnen in diesem Prozess zur Verfügung, wenn sie deren Hilfe wünschen. Sie führen jedoch keine Leistungsbewertung durch.
Eine Sudbury-Schule ist keine Schule ohne Regeln. Die Freiheit des Einzelnen endet dort, wo die Freiheit des Nächsten beziehungsweise der Gemeinschaft eingeschränkt wird. Die Grenzen aller Beteiligten werden durch gemeinsam beschlossene Regeln gesetzt.
In den wöchentlich stattfindenden Schulversammlungen werden die Angelegenheiten der Schule geregelt. Kinder, Jugendliche und Mitarbeiter der Schule bilden eine demokratische Gemeinschaft. Menschen jeden Alters haben die gleichen Rechte und Pflichten. Sie haben bei allen Abstimmungen das gleichwertiges Stimmrecht.
Die weltweiten Erfahrungswerte von Sudbury-Schulen zeigen eindringlich, dass wir jungen Menschen vertrauen können, ihnen Selbst- und Mitbestimmungsrechte zuzugestehen. Sudbury Schulen setzen wichtige und wirksame Impulse in der momentanen Bildungsdebatte.
AKTUELL:
Liebe Freunde, liebe Unterstützer,
schlechte Nachrichten:
Der Verwaltungsgerichtshof hat unsere Beschwerde abgelehnt. Es ging dabei um die vorläufige Weitergenehmigung der Sudbury Schule Ammersee bis zum Hauptsacheverfahren.
Aufgrund der Ablehnung muss die Schule weiter geschlossen bleiben, nach wie vor steht allerdings das Hauptsacheverfahren aus. Einen Termin gibt es noch nicht.